Das die Trauben gegen die spielstarken Gäste aus Wehen/Wiesbaden sehr hoch hängen, war den Gelb-Schwarzen bewusst. Aber die Elzer schnupperten tatsächlich am ersten Punktgewinn in der Gruppenliga.

Die ganz in weiß gekleideten Gäste übernahmen auf dem Elzer Kunstrasen sofort das Kommando und traten erwartungsgemäß spielstark auf. Die Elzer Defensive um den guten Abwehrorganisator Vitus Minnig und die Außenverteidiger Paul Röttger und Jamiel Garcia-Liebig hatte vom Anpfiff weg alle Hände und Füße voll zu tun. Dreimal rettete der gewohnt sichere Elzer Keeper Tom Schüren in höchster Not, dann hatten die Gelb-Schwarzen bei einem Pfostenkracher Glück. Es schien so, dass die Elzer Jungs vor dem großen Namen des Gegners und dessen selbstbewusstem Auftreten eingeschüchtert waren. Nach knapp 20 Minuten war dann Tom im Nachschuss geschlagen und Wehen/Wiesbaden ging verdient in Führung. Doch plötzlich fingen sich die Gastgeber. Joris Metz erlief sich einen Fehlpass der Wiesbadener und wurde in letzter Sekunde vor dem Einschießen fair geblockt. Dann hatte Henrik Peichl eine Riesenchance zum Ausgleich, scheiterte jedoch freistehend am Gästekeeper und so ging es mit 0:1 in die Halbzeit.

Wie ausgewechselt kamen die Gelb-Schwarzen dann aus der Kabine. Julius Dietz, Ciwan Isik und Noah Schollmayer setzen ihre Gegenspieler permanent unter Druck und die Wiesbadener Defensive geriet ins Wanken. Nach einer Ecke von Ciwan kam Vincent Peichl im Strafraum an den Ball, drosch die Kugel in den Winkel und belohnte sich für seine seit Wochen bärenstarken Leistungen. Der Capitano Mustafa Ayan übernahm im Mittelfeld immer mehr das Kommando, war enorm lauf- und zweikampfstark und trieb seine Mitspieler unentwegt nach vorne. Nach einem endlos langen Abschlag von Jamiel reagierte Ciwan am schnellsten, setzte sich gegen zwei Gästespieler durch und ballerte den Ball an den rechten Pfosten. Den ein Jahr jüngeren Gästespielern schien ein wenig die Luft auszugehen und die Elzer Jungs kämpften nun leidenschaftlich für die ersten Gruppenligapunkte. Die letzten sechs Minuten des Spiels hatten es dann noch einmal in sich. Aus dem Gewühl heraus hielt ein Gästestürmer aus kurzer Distanz einfach einmal voll drauf und das Leder schlug zum Leidwesen der Zuschauer unter der Latte des Elzer Gehäuses ein. Nur wenige Minuten später schien die Entscheidung zugunsten der Wiesbadener gefallen. Ein schöner Schlenzer vom Strafraum schlug im langen Eck des Elzer Tores ein. Im direkten Gegenzug verwertete Torjäger Noah einen Traumpass von Mustafa und die Gelb-Schwarzen schöpften wieder Hoffnung. Bis zum Abpfiff kämpften die Elzer Jungs tapfer, aber am Ende reichte es dann leider doch nicht. Die spielstarken Wiesbadener siegten letztlich verdient, aber die Gelb-Schwarzen konnten hoch erhobenen Hauptes das Spielfeld verlassen.