70jähriges Jubiläum Sportverein 1911 e.V. Elz
Die Jugendarbeit hat im Sportverein enorme Bedeutung
Bei der 70-Jahr-Feier auf die stolzen Erfolge der Vergangenheit hingewiesen
Elz (bi). — Daß die erste Mannschaft des Sportvereins Elz ausgerechnet im Jahr des 70jährigen Vereinsbestehens Meister der Kreisliga A wurde und den Wiederaufstieg in die Bezirksklasse schaffte, paßte in das freudige Bild der Geburtstagsfeier, die der Verein auf sportlichem als auch auf gesellschaftlichem Gebiet arrangiert hatte. Bei einem Festakt am Samstagabend im Saalbau Müller würdigten Schirmherr Minister Heribert Reitz sowie weitere Ehrengäste die Verdienste und Erfolge des Elzer Sportvereins, vor allem in der Jugendarbeit. Im Mittelpunkt des Abends stand auch die Ehrung verdienter Mitglieder. Der Männergesangverein „Frohsinn" unter der Leitung von Heinz Reichwein hatte musikalisch den Festakt eröffnet. Der Vorsitzende des Sportvereins, Holger Henkel, brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, daß Minister Reitz es sich nicht habe nehmen lassen, aus seinem 700 Kilometer entfernten Urlaubsort zur Feier nach Elz anzureisen. Einen besonderen Willkommensgruß entbot Henkel dem Gründungsmitglied Georg Schmidt, die drei weiteren noch lebenden Gründer Peter Laux, Ernst und Anton Sommer, hätten leider nicht zur Feier kommen können.
Kurz schilderte Holker Henkel den Werdegang des Vereins, der sich schon in frühen Jahren stolze Erfolge an seine Fahnen heften konnte. In den ersten Jahren gab es mit dem SV 1911 Elz und dem FC Preußen 1911 sogar zwei Fußballvereine, die sich aber dann im September 1918 zusammenschlossen. Schon 1919 und 1920 ist Elz A-Klassenmeister, von 1920 bis 1925 wird die Elzer Jugend fünfmal Meister der Gruppe Lahn- Rhein, 1922 kamen zu einem Spiel des SV Elz gegen Luxembourg 5000 Zuschauer. Gefeiert wurde auch früher, so 1926, als drei Vereinsmitglieder für die Bierbrauerei und den Zeltverleih ihre Wohnhäuser als Sicherheitspfand einsetzten. 1938 wurde Elz Bezirksmeister und Bezirkspokalsieger. Nach dem Kriege spielt der SV Elz abwechselnd in der A-Klasse und der 2. Amateurliga Wiesbaden. 1959 wurde der SV Kreispokalsieger, ebenso 1971. Holger Henkel, Vorsitzender seit 1976, erwähnte die sieben Jugend- und drei Senioren-Mannschaften, die der Verein heute im Fußball einsetzt. Darüber hinaus hat der SV noch eine Judo-Abteilung und eine Damen-Gymnastikgruppe. 150 Jugendliche üben heute im Verein eine Sportart aus. Henkel dankte allen Mitgliedern und vor allem den Helfern, die sich unlängst erst bei der Renovierung des 1961 gebauten Vereinsheimes nützlich gemacht hätten. Die 1970/71 von der Gemeinde geschaffene zentrale Sportanlage bezeichnete Henkel als eine der schönsten im Kreis. Schirmherr Minister Reitz, der als Geschenk des Sportvereins einen Spazierstock und Wanderschuhe mit nach Hause nehmen konnte, würdigte die Erfolge des heute 550 Mitglieder zählenden Vereins. Vor allem hob er die Verdienste der Gründer hervor, die sich in einer Zeit für den Verein eingesetzt hätten, als die Arbeitszeit um mehr als ein Drittel länger als heute gewesen sei. Der Jugendarbeit komme im Sport eine besondere Bedeutung zu, sagte Reitz, der auf die 4,3 Millionen Mitglieder im Deutschen Fußballverband hinwies, womit dieser eine führende Position einnehme. Von den 5,5 Millionen Einwohnern Hessens gehörten 1,4 Millionen Menschen einem Turn- oder Sportverein an, fuhr Reitz fort. Vereine seien die Träger des Breitensportes und bildeten mit ihrer Arbeit die Grundlagen für den Leistungssport. Die Vereine hätten aber nicht nur an den Leistungssport zu denken, sondern sie böten ihren Mitgliedern eine sinnvolle Freizeitgestaltung an.
Kreisfußballwart Heinz Vetter gratulierte im Auftrag des Kreisfußballausschusses zum Geburtstag und zur Meisterschaft. Die Ehrennadel in Bronze des hessischen Fußballverbandes verlieh er an Reinhold Müller, Ingo Schmeiser und Georg Schneider. Die Verbands-Ehrennadel erhielten Hermann Weimer und Kurt Müller. Mit der Verdienstnadel des Landessportbundes zeichnete Hans Theis, Raimund Lang und Walter Bauch aus. Für den Kreis Limburg-Weilburg überbrachte der Kreisbeigeordnete Gerhard Heep (Beselich) die Glückwünsche und meinte, die Elzer seien eine Art Pioniere des Fußballsportes im heimischen Raum gewesen. Heep lobte die Erfolge und die Aktivitäten im Verein. Bürgermeister Günter Schmitt hob vor allem die Verdienste des Vereins in der Jugendarbeit hervor. Verein und Sport, das seien die beste Schule für die Jugend. Möglich werde dies aber nur mit dem Einsatz zahlreicher Idealisten, die ihre Freizeit für andere opferten. Ihnen gebühre ein besonderer Dank. Schmitt dankte auch den freiwilligen Helfern bei der Renovierung des Vereinsheimes. Ohne diese Hilfe komme ein Verein heute nicht mehr aus.Für die evangelische und die katholische Kirchengemeinde gratulierte Pfarrer Klein. Der Sportverein habe zum harmonischen Zusammenleben von Gruppen beigetragen, sagte der Pfarrer. Bruno Trautmann vom VfR 07 Limburg gratulierte für die befreundeten Sportvereine, und Hermann Zeus, Vorsitzender des Elzer Gewerbevereins, überbrachte die Glückwünsche der Elzer Vereine. Geehrt wurden noch die Spieler der Meistermannschaft sowie Mitglieder des Spielausschusses. Die Kapelle "Firestone" sorgte für den musikalischen Rahmen.
A-Liga-Meister schlägt sich wacker
Erst nach dem Wechsel drei Eintracht-Tore; Altherren bezwingen Fortuna Köln
Zum vorläufigen Höhepunkt der Fußballspiele zum 70jährigen Jubiläum des Sportvereins Elz avancierte das Gastspiel der Amateure von Eintracht Frankfurt am Sonntagnachmittag. Erst nach der Pause gestattete der Limburger A-Liga Meister dem Oberliga-Fünften die Treffer zum 3:0. Einen stolzen 3:2-Sieg hatten die Elzer Altherren schon am Samstag gegen Fortuna Köln verbucht. Weitere Ergebnisse der SVE-Jugend — Freitag: E 1:1 gegen Gückingen/Aull, C II 0:9 gegen Offheim I, A 5:3 gegen Niederhadamar; Sonntag: C I 1:3 gegen Niederhadamar, A 10:6 gegen PSV Düsseldorf, E 0:1 gegen Diez, F 4:0 gegen Offheim.
AH Elz — Fortuna Köln 3:2 (0:1)
Tore: 0:1, 1:1 Aloys Müller, 1:2, 2:2 Josef Hannappel, 3:2 Franz Winter. Die Elzer setzten J. Prosch, H. Angelstein, J. Friedrich, T. Friedrich, L. Groß, J. Friedrich, T. Friedrich, L. Groß, J. Hannappel, A. Kaukereit, R. Krämer, J. Luchesi, J. Martin, A. Müller, H. Müller, W. Müller, F. Winter, K. Zimmer und F. Borchert ein.
Elz — Eintracht Frankfurt Amateure 0:3 (0:0)
Kubitza, Bausch, U. Schneider, W. Friedrich, H. Friedrich, W. Schafferhans, Edel, Laux, H. J. Schneider, H. Zimmer, Späth, M. Schafferhans, Erbach, Wappmann, Michel — Raps, Bettmann, Stinka, Werner, Lange, Mintgen, Fischer, D. Müller, Otto, Plattek, Mohr, M. Müller, Lieven — Schiedsrichter: Gemricher (Nauheim) — Tore: 49. 0:1 Mohr, 63. 0:2 Mintgen, 84. 0:3 Werner — Zuschauer: 250.
Besuchen und vor allem auch die Akteure blickten schon mal sehnsüchtig hinüber zum Schwimmbad. Bei 45 Grad in der Sonne machte das Fußballspielen nämlich wenig Spaß, zumal es sich um eine gänzlich ungewohnte Temperatur handelte (vor zwei Tagen hatte man noch die Heizung anstellen müssen). Kein Wunder, daß es auf dem feuchten Rasen kein großes Spiel gab. Auch deshalb nicht, weil auf beiden Seiten etliche Stammkräfte ersetzt werden mußten. Bei den Frankfurtern fehlten beispielsweise der Ex-Lizenzspieler Reichel, Künast, Peukert und Caspary. Der frischgebackene A-Liga-Meister mußte u. a. auf Eid, Schmidt und G. Müller verzichten. Dennoch vermochten die Elzer — das Langendernbacher Punktspiel (1:0) sowie Kommers mit Meisterschaftsfeier vom Vortag in den Knochen — dem Oberligisten im ersten Abschnitt durchaus Paroli zu bieten. Besonderen Anteil am torlosen Remis bis zur Pause hatte Schlußmann Kubitza, der also alles andere als ein Ersatztorwart war. Sonderbeifall belohnte seine Glanzparaden. Vorne bot sich Wappmann (23.) sogar eine Riesenchance, selbst das 1:0 für seine Farben zu erzielen.
Nachdem W. Schafferhans einen Mohr-Schuß zum Eintracht-Führungstor ins eigene Netz abgefälscht hatte, roch es zunächst einmal nach Elfmeter, als M. Schafferhans im gegnerischen Strafraum von den Beinen geholt wurde Dann kam der Dehrner Torwart Theo Bausch Und der Torschrei lag dem Elzer Anhang förmlich auf den Lippen, als Uli Schneider nach einem Alleingang am langen Eck vorbeizielte (62.) Bei Mintgens Flachschuß zum 0:2 war für Bausch nichts zu machen. Kurz darauf hatte H. J. Schneider die große Chance zum Ehrentreffer; aber es sollte einfach nicht klappen. „Wir hätten heute Wasserball spielen sollen", hieß es denn auch sicherlich nicht unzutreffend. Bleibt festzustellen, daß die Bundesliga-Amateure (mit dem 44jährigen Trainer Dieter Stinka im ersten Abschnitt) lediglich streckenweise das boten, was man von einem drei Klassen höher spielenden Jubiläumsgast erwartet.