Mit Gregor Dannewitz stiegen sie ab - mit Gregor Dannewitz steigen sie auch wieder auf.

Rot ist bei den Gelb-Schwarzen unbekannt

Das hat es in der Bundesliga noch nicht gegeben! Ein Musterbeispiel dafür, daß man den Trainer nicht immer in die Wüste schicken muß, wenn es eine sportliche Talfahrt gegeben hat. Die Verantwortlichen des SV Elz haben jedenfalls so gehandelt und der Erfolg gibt ihnen recht. Als Meister der Kreisliga A Limburg/Untertaunus steigen die Fußballer wieder ins Bezirksoberhaus auf, dem sie nach dem Krieg zusammengerechnet schon ganze Jahrzehnte angehört haben.

18 Siege, 12 Unentschieden und zwei Niederlagen stehen in der Saison 1986/87 bei den Gelb-Schwarzen zu Buche. 75:28 Tore und 48:16 Punkte wurden errungen, mit sechs Zählern Vorsprung zerrissen die Westerwälder das Zielband. Daheim gab es 50:9 und 29:3, auswärts 25:19 und 19:13. Die Vorrunde erbrachten 42:19 und 24:8, die Rückrunde 33:9 und 24:8. Daheim und in der Rückrunde — bei drei bzw. acht Unentschieden — blieben die Elzer ungeschlagen.
Der Meister stellte den erfolgreichsten Angriff (nur dreimal ohne Torerfolg) und die stärkste Abwehr (12 mal kein, 15 mal lediglich ein Gegentreffer). Niederlagen setzte es in der vierten (1:3 beim TuS Lahr) und 17. Runde (2:3 beim Absteiger TuS Rückershausen).

Die rote Karte hat der Champion heuer nicht gesehen. In der zweiten Mannschaft gab es übrigens nur einen Platzverweis. Mit Lütkefedder stellt der SVE den Torschützenkönig der Liga, und auch Sommerfeld ist in der Spitzengruppe zu finden. Mit dem Zuschauerschnitt von 200 ist man dagegen nicht zufrieden.
Das wird sich in der alten, neuen Umgebung bestimmt ändern. Denn zumindest gegen Ahlbach und Hausen/Fussingen dürfte es ein volles Haus geben. Trainer der Elzer Bezirksliga-Elf ist Paul-Werner Hofmann (Oberbrechen), ein Mann mit Zweitliga- und Oberliga-Erfahrung.

Hier noch einmal alle Resultate auf einen Blick: 4:1 (Heimspiel) und 1:1 (Auswärtsspiel) gegen Beuerbach, 0:0 1:1 gegen SG Nord, 4:0 und 5:0 gegen Wilsenroth, 3:0 und 1:3 gegen Lahr, 3:1 und 2:2 gegen SG Selters, 1:0 und 2:1 gegen Limbach, 2:0 und 1:1 gegen Dehrn, 3:0 und 2:1 gegen Eisenbach, 3:3 und 1:1 gegen Niederbrechen, 4:0 und 3:2 gegen Eschhofen, 8:0 und 0:0 gegen Hintermeilingen, 1:1 und 1:1 gegen RSV Würges II, 2:1 und 2:1 gegen Niederbrechen, 3:1 und 0:0 gegen Dietkirchen, 3:1 und 1:1 gegen Steinfischbach, 6:0 und 2:3 gegen Rückershausen. 

Mannschaft 1986/87Die Elzer Meistermannschaft, hintere Reihe von links: Kurt Müller (Geschäftsführer im Spielausschuß), Gregor Dannewitz (Trainer), Manfred Siegel (Betreuer), Heinz Zimmer (Spielausschußvorsitzender), Bernd Sommerfeld, Hans-Jürgen Schneider, Willi Behr, Michael Schäfer, Achim Jung, Klaus Lütkefedder, Thomas Wolf, Klaus Sommer, Hans Egenolf und Hans Schneider (Betreuer)
vordere Reihe: Thomas Mallm (Vorsitzender), Heinz Tropp (Masseur), Roger Wagner, Winfried Müller (Betreuer), Dirk Ries, Ottmar Erbach, Mario Schüren, Christoph Sommer, Wolfgang Friedrich, Peter Zimmer, Michael Schafferhans, Thomas Ahlbach, Dieter Kubitza (Betreuer). Es fehlt Ralf Schroeder.

Elz feiert Aufstieg und nimmt Abschied

Sekt-Empfang im Sportheim des SV Elz - das gibt es nicht alle Tage. Zur Zeit kommen die Fußballer gar nicht mehr aus dem Feiern heraus, denn der errungene Meistertitel in der Kreisliga A Limburg/Untertaunus mußte ausgiebig begossen werden. Aus diesem Anlaß konnte SV-Vorsitzender Thomas Mallm eine große Anzahl von Ehrengästen begrüßen, von denen es sich keiner nehmen ließ, seine Glückwünsche zu überbringen.

Den Anfang machte der noch im Vorstand tätige Holger Henkel, unter anderem Klassenleiter der Fußball-Kreisliga C Limburg Nord. „Eigentlich war der Aufstieg mit der jungen Mannschaft erst im kommenden Jahr geplant", so Henkel. Immerhin hatte der SVE in der Rückrunde acht Unentschieden aufzuweisen, doch nach dem 3:1 über Dietkirchen am 17. Mai stand die Meisterschaft fest, was für das Team jedoch kein Grund war, aufzustecken. Denke man nur an das letzte Spiel, 6:0 über Rückershausen, das einen überragenden Klaus Lütkefedder, der alle Treffer erzielte, zeigte. Lütkefedder wurde denn auch vom Vorstand für seine insgesamt erzielten 28 Tore ausgezeichnet. An zweiter Stelle der internen Liste stand Bernd Sommerfeld mit 22 Zählern.

Dann galt es, von Trainer Gregor Dannewitz Abschied zu nehmen, der nach dreijähriger Tätigkeit in Elz nun in Walsdorf seine Zelte aufschlagen wird. „Ich denke mit Zufriedenheit, Freude und Wehmut an den SV Elz, bei dem mir vor allem in den letzten eineinhalb Jahren die Arbeit besonders viel Spaß gemacht hat." Er lobte besonders den absoluten Willen der Mannschaft um Kapitän Michael Schafferhans. Der Einsatz habe sich nicht nur in den Spielen, sondern auch im Training bemerkbar gemacht. Auch die gute Zusammenarbeit mit dem Spielausschuß habe ihm die Aufgabe erleichtert. „Ich habe mich in Elz wohlgefühlt." Der Klassenleiter der Kreisliga A Limburg/Untertaunus, Herbert Loke, ließ noch einmal die Saison Revue passieren. „Imponierend das Punkteverhältnis von 48:16 und das Torverhältnis von 75:28. Ein homogenes Team hat hochverdient die Meisterschaft errungen."

Bürgermeister Winfried Schumacher bezeichnete den Titelgewinn der Elzer als eines der besonders schönen Ereignisse, die ihm als Bürgermeister zuteil geworden sind. „Erfolg ist nur zu erzielen, wenn eine ganze Mannschaft harmonisch zusammensteht." Den Gratulanten schlossen sich auch der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Lothar Keck, der die Grüße von Landrat Georg Wuermeling und des Ersten Kreisbeigeordneten Günter Schmitt überbrachte, und die Vertreter der Fraktionen, Willi Hannappel von der CDU und Hermann Weimer von der SPD, an. Stolz auf die Leistung der Mannschaft war auch der Schirmherr des 75jährigen Jubiläums, Willibald Collee. Das Ehrenmitglied des Vereins, Ex-FIFA-Schiedsrichter Günter Linn (Altendiez) betonte vor allem, daß keiner der Spieler in der vergangenen Saison die rote Karte gesehen hat. „Das ist die Handschrift eines Trainers. Ein Fußballspiel wird durch Kampf, Einsatz und Engagement gewonnen, nicht durch Diskussionen mit dem Schiedsrichter."

Das Schlußwort hatte der Ehrenvorsitzende, Gerd Hafke, bevor die befreundeten Vereine ihre Glückwünsche überbrachten: SV Villmar, SC Offheim, VfR 07 Limburg, SV Hundsangen, FCA Niederbrechen, der Gewerbe- und Verkehrsverein Elz sowie das Rote Kreuz Elz. Gestärkt durch einen kleinen Imbiß, konnte nun die „dritte Halbzeit" eingeläutet werden.