1. Mannschaft Kreispokalspiele 1988/89
Hangenmeilingen - SV Elz 4:5 n.V.
Elz - Linter 6:0
Schadeck/Hofen/Eschenau - Elz 3:4 n.V.
Um Halbfinale in Elz
Elz - Limburg 07 2:0 (1:0)
C. Sommer, A. Jung, Friedrich, Erbach, K. Sommer, Schwarz (83. Fend), R. Wagner, Saam, Schüren, M. Schafferhans, Sommerfeld
Schimanski, Stähler, A. Noll, Gaab (88. Dommermuth), H. Klose, Weitzel (89. Mieller), Felix, L. Klose, Maucher, Nikandish, G. Eder
Schiedsrichter: Ebel (Münster)
Tore: 18. 1:0 A. Jung, 85. 2:0 M. Schafferhans (Flugkopfball)
Zuschauer: 125.
Auch der Schiedsrichter steckte im Verkehrsstau - deshalb begann die Partie mit Verspätung. Dabei eigte sich schon früh, daß der zwei Klassen tiefer spielende Gast aus der Domstadt nicht hinter dem Berg halten wollte. Der künftige A-Ligist baute geschickt die Abseitsfalle auf, doch vor dem ersten Tor hatte Referee Ebel die Abseitsstellung eines Elzers übersehen. Mancher meckerte, es gab einen indirekten Freistoß - 1:0! Olaf Saam tippte den Ball an, der zum Heimatverein SC Offheim zurückgehende Achim Jung nahm Maß - und der 18-m-Schuß zischte unten rechts ins Netz. Keeper Markus Schimanski besaß keine Abwehrchance.
Doch die Kreisstädter spielten unbeeindruckt weiter. Aus einer verstärkten Abwehr um Oldtimer Hans Klose, mitunter weit aufgerückt, wurden über ein starkes Mittelfeld Gegenattacken eingeleitet. Der Zwei-Mann-Sturm (G. Eder, Nikandish) wurde jedoch gut in Schach gehalten.
Auf der Gegenseite war vorne die „Pärchenbildung" zu beobachten: Felix/Schüren, Stähler/Sommerfeld und Gaab/M. Schafferhans. Der Angriff des Bezirksligisten konnte sich lange nicht gut in Szene setzen. Wirkungsvollster Mann im heimischen Trikot war Roger Wagner, der die Fäden zog. Seine Mitstreiter ließen sich vor den kritischen Augen des neuen Trainers Helmut Meuer aber zeitweise „einlullen", was Schlußmann Christof Sommer mit »hinten raus" kommentierte. Bei einigen Eckbällen kam Gefahr auf.
Nach dem Wechsel häuften sich die allesamt nicht böse gemeinten Fouls. Als Schwarz zu Boden ging, beförderte Limburgs Stähler sogar den Ball ins Aus — Beifall! Im Endspurt — die Hitze hatte doch an den Kräften gezehrt — legten die Gastgeber einen Zahn zu — doch Kontermöglichkeiten blieben. Herrlich das alles entscheidende 2:0: Jungs Maßflanke beförderte Kapitän Schafferhans, der gegen Ende aktiver wurde, mit herrlichem Flugkopfball in den Kasten. — Danach — es wurde fünf Minuten nachgespielt — ließen hier Schüren, Schafferhans, Jung und dort G. Eder, Felix noch die besten Chancen ungenutzt. Fazit: Limburg zeigte ein homogenes, technisch gutes Match und ließ im Finish noch Dommermuth und Mieller Pokalluft schnuppern. Die Rothosen dürften eine Bereicherung für die A-Liga werden. Elz enttäuschte etwas, dennoch hatte man nicht den Eindruck, als könnte es eine Überraschung geben.
SV Elz steht im Finale
Auch der zweite Teilnehmer für das Limburger Fußball-Kreispokalfinale 89/90 ist ermittelt, nachdem sich der VfR 19 Limburg ja schon am Dienstag mit einem 1:0-Sieg in Niederbrechen qualifiziert hatte. Ein Tor genügte auch den Elzern im zweiten Vorschlußrundenspiel am Sonntag in Niederhadamar. Das Endspiel - Elz gegen Limburg 19 - wird am Samstag (10. Juni) in Offheim ausgetragen. Vorher ermitteln auch die Alten Herren ihren Kreispokalsieger.
Niederhadamar — Elz 0:1 (0:0)
Braun, Becker, Martin (84. W. Weser), Fritz, R. Sucke, A. Sucke, Meudt, Diefenbach, Meurer, Wüst, Gasteier (46. Kadach)
C. Sommer, Ries, Friedrich, Erbach, K. Sommer, Jung, Wagner, Saam (60. Sommerfeld), Fend, Schafferhans, Schüren
Schiedsrichter: Weber (Eschhofen) Tor: 67. 0:1 Wagner
Zuschauer: 300
Niederhadamars Traum vom Pokalfinale war gestern um 16.45 Uhr ausgeträumt. Die Gastgeber, die über weite Strecken das Spiel bestimmten und gut ein halbes Dutzend hochkarätige Torchancen ausließen, hatten es einer einzigen Unaufmerksamkeit ihrer Abwehr zu verdanken, daß sie den gut bespielbaren Hartplatz als Verlierer verlassen mußten.
Mit Elan und keinerlei Respekt vor dem Bezirksligisten gingen die „Mannebacher" zu Werke und forderten den anfangs unsicher wirkenden Verteidigern der Elzer alles ab. Die hatten es ihrem gut disponierten Torsteher Christoph Sommer zu verdanken, daß es nicht schon nach vier Minuten zum möglichen Führungstreffer für den ALigisten kam. Meudt, einer der auffälligsten Erscheinungen im roten Trikot, hatte einen Freistoß von der Strafraumgrenze um die Elzer Mauer gezirkelt und Sommer mußte schon all sein Können aufbieten, um das Leder am Pfosten vorbei zur Ecke zu lenken. Erst nach einer Viertelstunde wurden die Elzer wach und gestalteten das Geschehen bis zur Halbzeitpause ausgeglichen. Gute Torgelegenheiten hüben wie drüben prägten die Partie. Das Zusammenspiel Schafferhans - Schüren, den nimmermüden Offensivkräften der Elzer, hätte fast zu einem Treffer geführt (15.), da scheiterte im Gegenzug Axel Sucke mit einem Distanzschuß. Wagners Einzelleistung mit zu schwachem Abschluß (18.), Fends Schlenzer aus halblinker Position (20.) und Meudts Fauxpas - er stand mutterseelenallein im Strafraum und verzog — (38.), waren die Höhepunkte der ersten 45 Minuten.
Einmal zappelte das Leder sogar in den Maschen der Niederhadamarer. Da hatte sich der zierliche Mario Schüren im Kampf „David gegen Goliath" gegen den massiven Martin durchgesetzt, doch sein Stürmerfoul ahndete der sichere Schiedsrichter völlig zu Recht. Auch im zweiten Abschnitt blieben die Gastgeber am Drücker und profitierten von der Hereinnahme von Kadach, der für Gasteier eingewechselt wurde. Eins ums andere Mal stand der Elzer Torhüter Sommer im Brennpunkt des Geschehens. Er zeigte wahre Glanzparaden beim Kopfball von Wüst aus fünf Metern (49.) und einen Schuß von Meudt von der Strafraumgrenze (51.). Die beste Einschußmöglichkeit hatte allerdings Wüst, als er von Meurer herrlich angespielt wurde. Sommer mußte Kopf und Kragen riskieren, um im Herauslaufen Schlimmeres zu verhindern (65.).
Zwei Minuten später folgte jedoch die Entscheidung zu Gunsten der Elzer. Nach einer Ecke scheiterte zunächst Schafferhans, dessen Schuß wurde von Niederhadamarer Verteidigern auf der Linie abgeblockt und Wagner verwertete den Abpraller zur glücklichen Führung. Der eingewechselte Sommerfeld brachte es dann elf Minuten vor dem Ende fertig, das Leder aus zehn Metern völlig unbehindert neben den Kasten zu setzen. Die stürmische Schlußoffensive überstanden die Gäste schließlich mit sehr viel Geschick und der nötigen Ruhe.
Doch wieder der VfR 19 Limburg
Der neue (alte) Pokalsieger im Fußballkreis Limburg heißt VfR 19. Der Cupverteidiger und Landesliga-Vizemeister kam im Endspiel gegen den klassentieferen Bezirksligisten SV Elz in Offheim zu einem letztlich ungefährdeten 3:1-Erfolg. Die Siegerehrung wurde von Pokalspielleiter Rudi Fuchs (Niederbrechen) vorgenommen. Seitens des Kreissportamtes übergab Christoph Wörsdörfer der siegreichen Mannschaft einen Fußball. Im erstmals ausgetragenen Pokalfinale der Alten Herren behielt der TuS Dehrn gegen den FCA Niederbrechen mit 2:0 die Oberhand.
Limburg 19 - Elz 3:1 (0:1)
Dickopf, M. Hannappel, Sleder, Zuckrigl, Reusch (80. Medlow), E. Hannappel, Schmitz, H. G. Duchscherer, A. Duchscherer, Laux, Haberstock
Chr. Sommer, Ries (81. Behr), Friedrich, Erbach, K. Sommer, Jung, Wagner, Schwarz (65. Hofmann), Schafferhans, Schüren, Sommerfeld
Schiedsrichter: Hartmann (Weilrod)
Tore: 14. 0:1 Sommerfeld, 56. 1:1 M. Hannappel, 60. 2:1 H. G. Duchscherer, 87. 3:1 A. Duchscherer
Zuschauer: 500
Zur Pause witterten die neutralen Fans eine faustdicke Überraschung. Am Ende waren die konditionell merklich unterlegenen Westerwälder mit diesem Ergebnis indessen gut bedient. Es hätte nämlich für die Eher viel schlimmer kommen können. Im zweiten Durchgang spielten die Domstädter praktisch "Einbahnstraßenfußball". Angriff auf Angriff rollte gegen Sommers Gehäuse. Bereits nach dem Ausgleich hatte nahezu niemand mehr einen Pfifferling für den in Bestbesetzung antretenden Bezirksligisten gegeben
Der 23-Meter-Schuß des Offheimer Neu-Bürgers Markus Hannappel schlug wie eine Rakete bei Christoph Sommer ein. Es war zugleich das endgültige Signal für den Sturmlauf des Pokalverteidigers. Der Elzer Keeper war gegen die herrlich vollstreckten Tore machtlos. Dem Treffer von „Hansel" Duchscherer ging ein mustergültiges Zuspiel von Haberstock voraus. Bruder Andreas besiegelte mit einem blitzsauberen Solo "Marke Duchscherer" die Elzer Niederlage endgültig. Der Torjäger umkurvte die SVE-Abwehrrecken Friedrich und K. Sommer wie „Slalomstangen".
Der Elzer Führungstreffer bedarf freilich auch einer ausführlichen Schilderung. Schüren hatte von der Seitenlinie das Leder zu Schwarz zurückgepaßt, dessen Vorlage lenkte Sommerfeld mit der Stirn ins Netz. 1:0 — der Eher Anhang schwebte auf „Wolke sieben".
Im ersten Abschnitt lag sogar eine höhere SVE-Führung im Bereich des Möglichen. Kurz vor dem Wechsel prüfte Wagner den 19er Schluß-mann Dickopf mit einem strammen Distanzschuß (42.), war ein Sommerfeld-Kopfballaufsetzer an die Oberkante der Latte gesprungen (43.). Kurz zuvor (37.) hatte A. Duchscherer mit einem Freistoß „ganz Elz" düpiert. Das Leder zischte ans Außennetz.
Mit zunehmender Spielzeit wurden die Schritte der ganz in Weiß gekleideten Elzer merklich kürzer. Der Bezirksligist mußte bei den hochsommerlichen Temperaturen dem hohen Anfangstempo Tribut zollen. Der SVE kam mitunter kaum noch über die Mittellinie. Limburg wirkte wie verwandelt, bestimmte fortan das Geschehen und diktierte die faire Partie nunmehr fast nach Belieben. In der 55. Minute „nagelte" der nur schwer zu stoppende A. Duchscherer den Ball exakt an das linke Dreieck des Torgestänges. Dasselbe Mißgeschick sollte dem „Westerwaldbomber" in der Endphase (86.) noch einmal widerfahren. Elzer Entlastungsangriffe besaßen Seltenheitswert. Die Hereinnahme von Spielertrainer Paul-Werner Hofmann brachte nicht den gewünschten Effekt.
In technischer und läuferischer Hinsicht hatte der Landesligist klare Vorteile. Freilich erst im zweiten Akt. Vor dem Wechsel blieb bei den 19ern vieles Stückwerk, war ganz einfach zu wenig Bewegung im Spiel. Der Gedanke, die Partie „mit links" zu gewinnen, wurde mit einem (verdienten) 0:1-Rückstand bestraft. Der zusammen mit Sven Kleffmann in Spanien weilende Ralf Feller wurde bis dato an allen Ecken und Kanten vermißt.
„Wir sind an einer Klassemannschaft gescheitert. In kämpferischer Hinsicht hat meine Truppe alles gegeben. Im Mittelfeld wurde freilich nur unzureichende Deckungsarbeit geleistet", verteilte der scheidende "PWH" Lob und Tadel nach dem Abpfiff. Sorgen anderer Art tat der zusammen mit Stefan Sleder vor dem Anpfiff mit Blumen verabschiedete Limburger Kapitän Werner Laux (39) kund. Er forderte den Kreisfußballausschuß auf, künftig den Juni-Endspieltermin zu überdenken, um somit den Akteuren eine längere Urlaubspause zu ermöglichen.
Um beim „Kummerkasten" zu bleiben. Der das Finale ausrichtende SC Offheim hatte zwar für die Bewirtung gesorgt. Dafür haperte es in punkto Zuschauerinformation gewaltig. Just im Computerzeitalter gab es keine Lautsprecheransage. Von der Bekanntgabe der Mannschaftsaufstellungen, Torschützen und Auswechslungen ganz zuschweigen.
In dieser Hinsicht ist der Fußballausschuß bei der Vergabe von Endspielen bzw. Relegationsspielen gefordert. Gelbe Karten gab es für die Elzer Friedrich und Schüren. Dies sei an dieser Stelle noch vermerkt — der Information wegen.