Elz. Das Konjunkturprogramm von Land und Bund könnte auch den Sportverein Elz (SVE) glücklich machen. Wie Bürgermeister Horst Kaiser (CDU) in der Jahreshauptversammlung mitteilte, ist dadurch der Bau des vom Verein lange ersehnten neuen Kunstrasenplatzes noch in diesem Jahr greifbar nahe gekommen. Kaiser betonte aber auch, dass der Verein sich nicht alleine auf die Gemeinde verlassen dürfe, sondern die Verantwortung auf mehreren Schultern getragen werden müsse. Im Klartext heißt das: Der SVE muss durch Eigenleistungen und finanzielle Beiträge 80 000 Euro aufbringen, will er den neuen Platz wirklich haben.
Folglich wurde in der Versammlung der Beschluss gefasst, dass jedes aktive Mitglied ab 16 Jahren bereits ab dem laufenden Jahr künftig pro Jahr 15 Stunden Eigenleistung erbringen muss. Anders geht es nicht mehr, wie der Zweite Vorsitzende Michael Zimmer erklärte. Denn selbst ohne Kunstrasenbau müssten bei Heimspielen und sonstigen Veranstaltungen auf der Zentralen Sportanlage jährlich 1100 bis 1500 Arbeitsstunden geleistet werden.
Laut Vorsitzendem Sascha Schüren decken die Einnahmen aus Heimspielen der ersten Herrenmannschaft mittlerweile nicht einmal mehr die reinen Schiedsrichterkosten. Er befürchtet, dass der Zuschauerschwund noch stärker wird, je mehr Fußballspiele live im Fernsehen übertragen werden. Kassierer Oliver Metternich deutete ebenfalls an, dass der Verein weiterhin sparsam wirtschaften muss. 2008 sei zwar mit einem Plus abgeschlossen worden, jedoch bleibe die finanzielle Lage angespannt.
Sportlich ist dagegen derzeit alles im Lot. Spielausschussvorsitzender Stephan Heimbücher ist stolz auf die erste Herrenmannschaft, die sich trotz immer wieder auftretender Ausfälle aus beruflichen Gründen in der Spitzengruppe der Bezirksliga etabliert habe. Ein Platz unter den ersten fünf Teams am Saisonende sei mit dieser guten Einstellung der Mannschaft auf alle Fälle drin. Für die Zukunft ist auch gesorgt. Jugendleiter Thomas Meister berichtete, dass derzeit elf Elzer Nachwuchsmannschaften im Spielbetrieb seien. Alle Teams von den A- bis D-Junioren würden sogar in der jeweils höchsten Spielklasse spielen. Damit noch mehr Kinder in den Verein kommen, wird der SV über Ostern erstmalig ein eigenes Trainingscamp veranstalten.
Ein besonderes Geschenk machte dem Verein in der Jahreshauptversammlung noch der Elzer Heimatdichter Willi Schoth. Er hat dem SVE ein Gedicht über den Fußballsport gewidmet, das gerahmt im Vereinsheim einen würdigen Platz finden soll. Bei den Vorstandswahlen gab es einige Änderungen im Gremium. Christof Sommer wurde als Nachfolger von Margret Hummrich Zweiter Kassierer, Werner Weise ist neuer Leiter der Abteilung Alte Herren, die bisher Heinz Zimmer führte. Zudem ersetzte Jörg Rump Dirk Ries als Beisitzer. Michael Zimmer bleibt Vorsitzender, Sabine Gasteier Royal-Ballett-Chefin und Sven Ludwig Wirtschaftsausschuss-Vorsitzender.
Für langjährige Mitgliedschaft wurden Horst Müller und Heinz Reichwein (60 Jahre), Heinz Wolf, Bernd Müller, Winfried Laux und Günther Cox (50), Bodo Fender, Paul Gerlitz, Helga Hannappel, Dieter Kerber, Helga Müller und Ivo Schneider (40) sowie Monika Friedrich und Andreas Schenk ausgezeichnet.
Quelle: NNP 28.03.2009, rok